Epicsurf Spotreport

Algarve

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Written by: Michael Ganteför, Oliver Nolden and the Epicsurf Community

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 Algarve

Der Surf:

An
der Algarve hat das Surfen erst relativ spät Einzug gehalten. Als man vor ein paar Jahren merkte, was für ein Potential die Algarve hat, kamen immer mehr Leute. Wenn man aber abseits der bekannten Pisten nach einem Spot sucht, kann man hier und da in der zerklüfteten Küstenlandschaft noch die eine oder andere leere (oder wenigstens nicht so volle) Bucht finden. Dadurch, daß die Algarve eine West- und eine Südküste hat, findet sich für fast jede Swellrichtung ein geeigneter Spot.

Allgemeines

An der Südarlgarve gibt es sehr viele Hotels für Pauschaltouristen. Deshalb kann man von Deutschland aus oft billig Flüge nach Faro ergattern.


 1) Arrifana

Arrifana ist eine abgeschirmte, von Steilküsten umfasste bucht. Bevor man den Parkplatz erreicht, muss man mit dem Auto einen schmalen, serpentinenartigen Weg herunterfahren. Unten gibt es nur wenige Parkplätze entlang der Weges.

Den Spot selbst würde ich auf jeden Fall zu den besten Locations an der Algarve zählen. Die Bucht ist sehr windgeschützt. Selbst wenn die südlicheren Strände schon zerblasen sind, kann man hier noch erstklassige Bedingungen erwischen. Am nördlichen Rand der Bucht, hinter der kleinen Mole, bricht die schon fast berüchtigte Arrifana-Right, ein Reefbreak, der so ca. bei 3m Wellenhöhe so richtig in gang kommt. Anfänger haben hier nichts verloren. Der Einstieg ist am besten durch den kleinen Fischerhafen direkt vor der Mole. Man kann aber auch vom Strand an den Felsen vorbei, direkt zum Line-up paddeln, was aber ein wesentlich weiterer Weg ist und bei dieser Welle würde ich keinem empfehlen sich schon beim rauspaddeln auszupowern.

In der Inside ragen zwei große Felsen aus dem Wasser. Je nach Wellenhöhe bricht die Welle kurz vor dem Felsen oder weiter draußen. Es sollen hier schon Surfer bei Kollisionen mit dem Felsen ums Leben gekommen sein. Also überlegt euch gut was ihr tut bevor ihr rauspaddelt!

Normalsterbliche surfen eher am Beachbreak in der Mitte der Bucht. Auch der Beachbreak kann große Swellhöhen halten und bietet fast immer schöne Wellen die recht weit nach links und auch nach rechts laufen. In Arrifana sind die Wellen meist etwas kleiner als an den südlicheren Stränden, aber dafür ist diese Bucht fast perfekt windgeschützt.

 2) Carrapateira

Carrapateira ist ein großer Strand, der im Norden und im Süden von Felsen eingerahmt ist. Hinter dem Strand sind keine Felsen sondern eine ewig lange Dünenlandschaft, hinter der sich eine große Lagune befindet. Entsprechend ist dieser Strand auch sehr windanfällig und funktioniert in der Regel nur bei Östlichen Winden. Hier sind die Wellen immer ein gutes Stück größer als in Arrifana im Norden und in Amado im Süden. Leider funktioniert die Welle eher selten. Wenn der Wind aber aus der richtigen Richtung kommt und auch genügend Swell vorhanden ist, erscheint eine lange Linke die direkt am südlichen Rand der Bucht vor dem Felsen anfängt und bis weit in die Bucht läuft. Vorsicht um den Felsen herum ist mit starken Strömungen zu rechnen. Die Welle fängt über Fels an zu brechen läuft aber über sandigem Untergrund aus.

 3) Amado

Amado ist eine hervorragende Wahl wenn Carrapatiera zu groß und blown out ist. Die Wellen sind hier in der Regel etwas kleiner und die Bucht ist auch relativ windgeschützt. Die Qualität der Welle hängt allerdings im Wesentlichen von der Form der Sandbank ab, die variieren kann. Am besten zu surfen ist die südliche Hälfte der Bucht. Ungefähr ab der Mitte liegen vereinzelt größere Steine bis Felsbrocken im Wasser herum, die man nur bei Ebbe bzw. gar nicht sehen kann. Der Spot funktioniert am besten wenn der Wind aus südlicher bis östlicher Richtung kommt. Die Straße nach Amado mündet direkt am südlichen Ortsausgang von Carrapateira in die Küstenstraße.

 4) Beliche

Beliche ist der Tube-Spot an der Südküste. Der Take-off ist bei entsprechenden Swell sehr schnell und steil und die Welle bricht mit viel Wucht in unmittelbarer Strandnähe. Die Welle ist dann ungefähr vergleichbar mit Supertubos in Peniche, wenn auch kleiner. Sie bricht eigentlich immer hohl. Je nach Sandbank können in der Mitte der Bucht und am Strand einige Steine frei liegen. Die Welle bricht also über sandigem Untergrund, bzw wenn es groß ist über dem Felsen in der Mitte. Man erreicht den Spot wenn man von Sagres aus in Richtung Südwesten fährt. Nach einigen Kilometern kommt auf der rechten Straßenseite ein Restaurant und genau gegenüber ist schon das Schild, das in Richtung Strand weist. Um zum Strand zu gelangen, muss man über eine lange Treppe die Klippen runterklettern. Die Bucht selbst ist von großen, steilen Klippen umgeben und daher aus allen Richtungen windgeschützt. Am Strand unten gibt es einige Höhlen in denen man gut mit dem Schlafsack übernachten kann. Bevor ihr das macht, solltet ihr euch allerdings davon überzeugen, ob das Wasser nicht so hoch kommen kann, dass ihr in der Nacht nasse Füße bekommt.

 5) Tonel

Tonel ist der Nachbarstrand von Beliche in Richtung Sagres. Hier sind die Wellen stets ein wenig größer als in Beliche. Dafür ist die Bucht aber auch anfälliger gegen Winde, denn sie ist wesentlich größer. Die Welle direkt am Abgang kann sehr schnell und sehr hohl werden. Hier gibt es viele Steine und Felsbrocken die überall im Wasser und am Strand herumliegen.

 6) Sagres

Mareta ist der Hausstrand von Sagres. Direkt am Strand befindet sich ein Restaurant. Normalerweise ist es hier flat, es sei denn ein größerer Südswell kommt herein - dann können hier wirklich schöne Wellen laufen. Empfehlenswert ist dieser Strand besonders wenn der Wind aus Nordwest kommt und die Westküste zerblasen ist. Wenn die Westküste besonders stürmisch ist, bekommen meistens auch Beliche und Tonel an der Südküste zerblasene Wellen ab, obwohl die Spots ziemlich windgeschützt sind. Erst weiter östlich beruhigt sich das Meer, weil dort die Küste vom stürmischen Atlantik besser abgeschirmt ist. Als ich dort war, waren alle Strände westlich von Sagres zerblasen und wir hatten den Surftag eigentlich schon abgeschrieben, bis wir zufällig zu diesem Strand kamen. Alle Strände, die wir dann in Richtung Osten abfuhren, hatten geradezu perfekte Bedingungen. Einen starken Offshore, 2-2,5 Meter-Sets kamen hereingerollt und die Locals rippten was das Zeug hält.

 7) Baranco

Nach einer langen Fahrt über schmale Straßen und Schotterpisten gelangt man in eine kleine, von Felsen umgebene Bucht mit einem kleinen Sandstrand. Unterwasser befinden sich große Steine und an den Rändern der Bucht auch spitzere Felsen. Der Spot ist sehr gut vor Wind geschützt und wenn der Swell direkt aus Süden kommt, kann man hier fast immer mit perfekten Bedingungen rechnen. Leider sind die Südswells nicht so häufig und aus anderen Richtungen hat der Swell keine Chance bis in diese kleine Bucht vorzudringen. Wenn aber der Swell stimmt wird es hier sehr schnell crowded und weil der Strand so klein ist, ist der Lineup auch mit 20 Personen schon ziemlich überfüllt. Wenn man allerdings hier übernachtet und am nächsten Morgen früh aufsteht, kann man eine sehr gute Session mit nur wenigen Leuten erwischen. Die portugiesischen Locals tauchen nämlich normalerweise erst gegen Mittag auf weil gerade an der Südküste der Offshore meist konstant den ganzen Tag über bläst.





Dir haben diese Informationen geholfen? Du hast sicher noch andere Spots gefunden als die, die hier beschrieben werden. Stelle Dein Wissen den Anderen zur verfügung, so wie sie es für Dich getan haben. Der Spotreport soll wachsen! Viel Spass auf deinem Trip wünschen Oli, Micha und die Community von Epicsurf!