Marokko Taghazout

Marokko - Taghazout
Tres Amigos
Tres Amigos
„Mist, der Trip fängt ja gut an.“ dachte ich mir als ich am 1.1. noch gut angetrunken von der Sylvester Party wenige Stunden zuvor an der U-Bahnhaltestelle steh und die blöde Bahn einmal pünktlich abgefahren ist und ich 2 Minuten zuspät auftauchte. Über 40 Minuten müßte ich auf die nächste Bahn warten, das paßte nicht um den Zug zu erwischen, der mich zum Flieger ins Königreich Marokko von Hassan dem II bringen sollte. „Also zurück zur Partylocation um jemanden zu finden der schon wieder fahrbereit ist und mich eventuell zum Bahnhof bringen könnte“ waren meine nächsten Gedanken. Ein sehr blöder Gedanke, die Party war gerade mal 3 Stunden vorüber, wer sollte da schon wieder fahrtauglich sein. Ein Taxi brachte mich dann zum Bahnhof, hier traf ich Kim, mit ihm und Oli wollte wir Marokko einen Besuch abstatten.
Genauer gesagt sollte es nach Taghazout gehen. 5 Tage vorher hatte mich Tschetan ,Taschendieb und Zauberkünstler seines Zeichen, angerufen, der mit ein paar seiner Freunde runterfliegt wollte, und gefragt ab wir nicht auch Bock hätten. Gesagt getan, gebucht wurde dann am 28.12, geflogen am 1.1, also kaum Zeit sich etwas fit zu machen und um sich über die Location genau zu Informieren. Zu allem Überfluss kam hinzu dass mein Reispass abgelaufen ist. Als Pauschal Tourist braucht man keinen, aber als Individual-Tourist schon, also hab ich mir vor dem Abflug etwas über ein paar Hotels in Marokko ausgedruckt (in Deutsch) was man den Zöllnern in Marokko als Reservierung oder ähnliches hinhalten konnte, und es funktionierte tatsächlich. Die schauten im ersten Moment etwas blöd auf die vielen Zettel, haben mich dann aber ohne zu meckern rein gelassen.
Mit dem Taxi und den unverrückbaren Festpreisen ging es dann von Agadir nach Taghazout. Einzig kann man über den Preis des Bretttransport reden. Der Taxifahrer zeigte uns dann noch ein billiges und gutes Hotel, direkt am Meer. Das Atlantique. Von der Dachterrasse hatten wir einen sagenhaften Überblick über die Spots von Ankers Point bis nach Panoramas. Leider war es gerade dunkel geworden und die letzten Surfer kam aus dem Wasser, als wir unser Zimmer hatten und breit waren ins Wasser zu springen.
Am nächsten Morgen war es dann soweit. Als erstes testen wir Panoramas. Ein netter Point mit Wellen um die 3-4 Fuß die sich entlang der Felsen wälzten. Wie sich herausstellte war fast der gesamte Untergrund aus Sand, nur beim Peak gab es ein paar kleinere Steine im Wasser. 4 Fuß und nur du und deine Kollegen im Wasser direkt an einem Ort der hauptsächlich von Surfern lebt, da stimmt also etwas nicht, es musste also bessere Wellen geben. Nachmittag liefen wir die 20 Minuten zu Mystery und La Source und tatsächlich hier waren die Wellen besser und etliche Leute im Wasser. Trotzdem konnten wir ein paar gute Wellen abgreifen.
Am nächsten Tag gab es das gleiche Spiel, mit dem unterschied, das der Swell kleiner geworden ist.

Am Morgen des dritten Tages machten wir uns kurz vor Sonnenaufgang auf dem Weg nach La Source, wir wollten diese perfekte Right in den ersten Morgenstunden möglichst in Ruhe und ohne Stress surfen. Aber ca. 1 Stunde nach Sonnenaufgang wurd es dann schnell voll im Line up. Der Swell hatte nachmittags wieder zugenommen und bei Ankers brachen die Wellen mit 6-7 Fuß. Brutal steiler Take Off mit wenig Chance aus der Barrel nach dem Take Off wieder heil heraus zu kommen. Wir schauten lieber den 2 Wahnsinnigen im Lineup ein wenig zu.

Der vierte Tag, es war kaum ein Swell zu sehen und das wenige was in der Morgendämmerung an dem Spots brach wurde vom kräftigen Sideshore zerblasen. Zurück im Hotel schauten wir in den Spotreport den ich im Internet gefunden hatte. Tamri sollte unser Ziel werden. Tamrin hatte mehr eine N/W Ausrichtung, was im Gegensatz zu den Spots hier mit einer eher S/W Ausrichtung wenigsten Offshore bedeutete. An der „Bushaltestelle“ wurden wir gleich von ein paar Einheimischen belehrt, das es sich nicht lohnen würde, auch bei diesem Wind, nach Tamri zu fahren. Trotz Zweifel setzten wir uns in den Bus. Bus fahren in Marokko kann man am besten mit einer Achterbahnfahrt auf einem Rummel bei uns vergleichen, ist nur halt nicht so sicher. Tamri, eine große Sandbucht, ca. 2,5 km, mit ca. 4-5 Peaks. Und da waren Wellen teils 6 Fuß+ Offshore und Barrels. Insgesamt waren 3 Leute im Wasser. Glaub es dauerte keine 10min und wir waren im Wasser. Wir surften bis die Arme schlapp machten, was schon nach fast 2 Stunden passierte, da man eine perfekte Welle nach der anderen hatte, keine Zeit zum verschnaufen. Nachmittags waren die Wellen nicht mehr ganz so perfekt, hatten aber immer noch viel Spaß. Da auch die Bekannten aus München eingetrudelt sind und von einer fetten Session bei Banana Point berichteten.

Tag Fünf. Diesmal hatten wir etwas länger geschlafen. Swell war wieder da, aber der kräftige Sideshore auch. Also auf nach Tamri. Auf den Weg nach Tamri sieht man viele kleine Spots entlang der Küste, die noch in keinem Report verzeichnet sind. Es gibt hier also noch einiges zu entdecken. Die größeren und bekannteren wie Boilers kann man auch nicht übersehen. In Tamri brachen riesige Wellen mit 10-13 Fuß. Riesige Weisswasserwalzen versperrten den Weg ins Lineup. Die Münchener Crew hatte es versucht, die Ausbeute war 1-2 gesurfte Wellen, eine gerissene Leash und Teschtan hatte den Waschgang seines Lebens. Der Ausweichplan sah Banana Point vor, wir hofften das die Wellen hier nicht diese riesigen Ausmaße hatten. Die Idee hatten aber viele, das Line Up war gerammelt voll. Einige Surfer hatten sich soweit innen plaziert, das es nach dem Takeoff to Barrel keinen Ausweg mehr gab, da die Wellen am Anfang unglaublich schnell ist. So haben wir uns mehr auf die Inside konzentriert um hier ein paar Wellen abzustauben, wo vorher die Surfer runtergespült wurden. Irgendwie hab ich mir dann hier den Fußsohle aufgeschnitten was sich dann später durch ein starkes ziehen in der Sohle nicht gerade förderlich auf mein surfen auswirkte.

Am sechsten und letzten Surftag fuhren wir morgens zum Banana Reef, einer kleinen Felsplatte etwas Südlich von Banana Point. Von hier hat man auch einen guten Blick auf die Sommer Residenz der Königsfamilie. Der Swell ist wieder kleiner geworden und beim auflaufenden Wasser wurden die Wellen immer weniger. Nachmittags sind wir noch mal nach Mystery gefahren.

Alles in allen war es ein gelungener Trip. Hatten jede Menge Wellen, Sonne und neue Bekanntschaften.
Marokko hat uns bestimmt nicht zum letzten mal gesehen.
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