G-Land empfing uns stürmisch und hohe Wogen hielten uns an Deck auf Trab. Nicht selten stockte der Atem, als wir zur untergehenden Sonne auf den Wellenbergen tanzten. Am Ufer tosendes Inferno, der starke anlandige Wind peitschte 8 m Wellen über die inneren Riffe, alles war extrem aufgewühlt und kraftvoll. Niemand hat gesurft und am Strand einsame Gestalten im Regen. 180 Dollar für eine Nacht im Luxus-Resort? Nicht mit uns.
Unser Ankerplatz für die Nacht war entsprechend unruhig und nachdem schon zweimal die Töpfe vom Herd geflogen waren, schmeckte das Thai Curry am Ende doch noch sehr gut. Gut geschaukelt im Bauche des Wals, erschöpft von der langen Reise und den Eindrücken des Tages sanken wir in unsere Kojen.
Nachts um zwei dann Großalarm: Die beiden Anker hatten sich losgerissen und unsere Paus trieb im finsteren Sturme der Küste entgegen. Die Bootsleute arbeiteten fieberhaft und flitzten schemenhaft über das Schiff, immer wenn die Kajütentür aufging, der lärmende Wind und Fontänen von Spritzwasser. Bald legte sich die Aufregung, doch die See blieb rau. Die Paus war abgefangen und nahm Kurs auf die offene See - um dann in unserer Bucht vom Mittag Schutz zu suchen.
Ich für meinen Teil hab redlich geschlafen, bin kein mal aus dem Bett geflogen und wäre beim Pinkeln fast über Bord gegangen. Andere sahen schlechter aus...

Dafür entschädigte uns der Anblick am Morgen: Wieder am Platz vom Vortag ankerten wir ein paar hundert Meter hinter dem Riff, über welches diesmal bei auflaufendem Wasser filigrane Wasserwände in den leichten ablandigen Wind sprangen.
Noch war es ein bisschen flach auf den Korallen, doch die Flut sollte erst in 3 Stunden ihren Höchststand haben. Walter, Thilo, Clemens und Kerstin konnten es nicht abwarten und während der Rest der Crew nach harter Nacht zum Frühstück griff, wurde hier schon der Spot kartiert.
Herrliche Rechtswellen schälten sich in die Bucht. Riesig, wenn man sie an der äußersten Inside nahm und schön schnell mit langen hohlen Sektionen. Ein Fest für die Regulars, die auf Bali eher Linkswellen bekommen. Entlang des Riffes quollen noch vier weitere Peaks zwischen 3 und 6 Fuß aus dem dunkelblauen Ozean und allmählich zerriss das Feld, jeder hatte seine Welle gefunden. Man wechselte mal die Peaks, jubelte und grinste sich zu und die Zeit verrann während das Wasser wieder ablief.
Der anfängliche Respekt vor dem unbekannten Spot war schon lange dem Spieltrieb gewichen und so schmissen wir uns in jede Welle die da kam. Ein kräftiger Wipeout und als ich mich im hüfttiefen Wasser unbedarft an den scharfen Korallen abstieß fiel mir auf, dass ich gar keine Booties anhatte. Sauber filetiert machte ich mich auf den Rückweg zur Paus, andere folgten bald erschöpft, verbrannt und glücklich.
Der Schnitt an meinem Fuß war halb so wild, gut getaped und nur noch mit Schuhen im Wasser konnte ich auch die nächsten Tage problemlos surfen.
Die Pioniere allerdings konnten gar nicht genug kriegen und mussten am frühen Nachmittag auch arg geschunden wieder an Bord kommen. Unter tropischer Sonne, die Wellen zu Füßen und den Dschungel vor Augen ließ sich der Rest des Tages gut gechillt verbringen.
Weiter fahren wollten wir gar nicht, hatten wir doch tatsächlich unseren heiligen Ort, einen Secret Spot gefunden. Und täglich dasselbe Programm, süße Monotonie: Aufstehen, Frühstück und ab zehn oder elf Uhr surfen, bis zwei oder vier am Nachmittag und dann ausgepumpt auf den Planken herumlungern. Kalte Biere, Angeln, Backgammon, DVD und leise Musik, alle waren tiefenentspannt. Erstaunlicherweise wurde wenig geredet.
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